Walnuss-Schädlinge
Fruchtfliegen, Bakterienbrand & Co.
Die Walnussfruchtfliege
Starke Ernteausfälle durch die Walnussfruchtfliege
Nicht alles was heute billig ist, ist morgen noch gut. Seit langem kann man Walnüsse von überall auf der Welt kaufen. Doch mit den massiven Nussimporten der letzten Jahrzehnte sind nicht nur billigere Walnüsse gekommen. Industriell erzeugte Nüsse und die immer wärmeren Winter haben neue Schädlinge gebracht, die nun der heimischen Walnussproduktion stark zusetzen.
Neben der Marssonina-Krankheit und dem Bakterienbrand ist die Walnussfruchtfliege einer der schlimmsten Schädlinge der Walnuss. Sie ist verantwortlich dafür, dass die Früchte schwarz werden und von den Bäumen fallen. Werden die Nüsse spät befallen und bleibt dabei der Kern in Ordnung, kann die Ware trotzdem bei uns im NUSSLAND verarbeitet werden.
Wichtig ist hier rasches Handeln. Wir rufen daher alle Sammler und Landwirte auf, die schwarzen Nüsse unbedingt aufzusammeln und nicht liegen zu lassen, damit die Larve der Walnussfruchtfliege sich nicht im Boden verpuppen kann, überwintert und im kommenden Jahr wiederkommt.
Walnussbäume sollten immer geerntet werden, das trägt zur Baumgesundheit bei. Denn sonst ist von diesem regionalen Lebensmittel nicht mehr viel übrig in den kommenden Jahren!
Merkmale der Fliege
Die Walnussfruchtfliege (rhagoletis completa) wurde seit ca. 1991 In Österreich eingeschleppt. Mit 5 - 8 mm ist sie etwas größer als die Kirschfruchtfliege und entspricht damit in etwa einer Stubenfliege. Von dieser ist sie aber leicht zu unterschieden. Die Walnussfruchtfliege weist einen gelben Punkt auf dem Rücken auf. Drei deutlich erkennbare Querbänder auf den Flügeln sind ein weiteres Kennzeichen.
Vorzufinden ist sie sowohl auf der Echten Walnuss (juglans regia) als auch auf Schwarznüssen (juglans nigra). Auch auf Pfirsichen macht sich dieser Schädling gelegentlich zu schaffen.
Lebenszyklus
Die Fruchtfliege legt ihre bis zu 150 Eier auf die grüne Schale der Nüsse (bis zu 25 Eier pro Nuss). Aus den Eiern entwickeln sich weißliche Larven (Maden), die sich in die grüne Schale bohren. Die ausgewachsenen Maden nehmen einen gelblichen Farbton an. Mit dem Madenfraß stirbt die Walnuss langsam ab, indem sich das Fruchtfleisch der grünen Schale in eine schwarze, klebrige, teerartige Masse verwandelt.
Mit der abgestorbenen Nuss fallen die Larven ab Ende August zu Boden, puppen sich ein, überwintern in ca. 2 – 8 cm Tiefe in der Erde und starten den neuen Zyklus im Sommer des nächsten Jahres. Je früher der "Anflug" durch die Fliegen beginnt, desto größer ist der Schaden – bis zur Zerstörung des Kerns.
Schadensbild
Gegen Ende August, wenn die Nüsse vorzeitig zu Boden fallen, lässt sich das Ausmaß der Schädigung gut erkennen. Die äußere Schale ist durch die Maden stark zerstört. Die innere Kernschale ist teilweise oder ganz schwarz. Diese optischen Mängel sind jedoch nicht der einzige Nachteil, den die Walnussfrüchte erleiden. Durch die beeinträchtigte äußere Schale fehlt der notwendige Schutz. Der Walnusskern wird nicht zureichend versorgt. Die Qualität des Kerns fällt deutlich ab – bis zur vollkommenen Austrocknung.
Anders als beim Befall mit Marssonina und dem Bakterienbrand erleiden durch die Walnussfruchtfliege Baum und Blätter keine Schädigung. Schwarze Stellen sind nur auf den Walnüssen selbst vorzufinden. Dass ausschließlich die Früchte betroffen sind, ist ein wesentliches Merkmal dieses Schädlingsbefalls. Sind die schwarzen Flächen der Schalen schleimig-klebrig, sollte man ins Fruchtfleisch schauen. Dort lassen sich schnell die gelblichen Maden finden.
Gegenmaßnahmen
Da in Österreich die wirkenden Insektizide nicht erlaubt sind, sind folgende Vorkehrungen sinnvoll:
- Befallene Nüsse entsorgen
Die Larven leben in der Schale der Nüsse. Als hygienische Maßnahme wird das Sammeln der abfallenden Früchte empfohlen. Anschließend sollten die befallenen Walnüsse umgehend vernichtet werden. - Lockstofffallen
Die Fallen sollten frühzeitig ab Ende Juni angebracht werden. Denn sind erst einmal die Eier in der Walnussschale abgelegt, ist die nächste Generation schon im Entstehen. Die Fallen enthalten Lockstoffe, damit die Fruchtfliegen angezogen und eingefangen werden. So kann eine Eiablage vermieden oder zumindest stark eingeschränkt werden. - Bodenplane
Man kann den Boden mit einer wasserdurchlässigen Folie abdecken. Abgefallene Nüsse bleiben darauf liegen, wo sie leicht eingesammelt werden können. Die Maden aus den Schalen haben durch die Bodenplane keine Gelegenheit, sich in die Erde zu bohren. Vögel können dann um so leichter Maden und Puppen auffressen. - Spannnetze
Es können engmaschige Spannnetze auf dem Boden ausgebracht werden. Hier muss allerdings sehr großflächig gedacht werden, damit die ausgewachsenen Fliegen nicht ausfliegen können. Der richtige Zeitpunkt für das Spannen der Netze ist bereits im Frühjahr. Die Netze sollten dann mehrere Jahre auf dem Boden bleiben, da die Puppen bis zu 4 Jahre in der Erde warten können, bis sie schlüpfen. - Federviehhaltung
Federvieh wie Hühner und Enten sind als natürliche Schädlingsbekämpfer ebenfalls eine Möglichkeit. Im Spätsommer werden sie unter die Nussbäume geschickt, wo sie sich ihr Futter aus Maden und Puppen suchen können. - Umgraben des Bodens unter den Bäumen
Ein tiefes Umgraben der Erdfläche unter den Bäumen kann ebenfalls zum Erfolg führen. Da die Verpuppung meist in nur wenigen Zentimetern Tiefe stattfindet, muss die Erde nur tief genug umgegraben werden. So kommen die Puppen in einen Bereich, aus dem sie nicht mehr an die Oberfläche schlüpfen können. - Anbau resistenter Sorten
Steht eine Neupflanzung an, lohnt es sich, auf spät reifende Sorten zu setzen, die tendenziell weniger anfällig zu sein scheinen.
Die Walnussfruchtfliege
Starke Ernteausfälle durch die Walnussfruchtfliege
Nicht alles was heute billig ist, ist morgen noch gut. Die Nussimporte der letzten Jahrzehnte und die immer wärmeren Winter haben Schädlinge gebracht, die nun der heimischen Walnussproduktion stark zusetzen.
Neben der Marssonina-Krankheit und dem Bakterienbrand ist die Walnussfruchtfliege einer der schlimmsten Schädlinge der Walnuss. Sie ist verantwortlich dafür, dass die Früchte schwarz werden und von den Bäumen fallen. Werden die Nüsse spät befallen und bleibt dabei der Kern in Ordnung, kann die Ware trotzdembei uns im NUSSLAND verarbeitet werden.
Wichtig ist hier rasches Handeln. Wir rufen daher alle Sammler und Landwirte auf, die schwarzen Nüsse unbedingt aufzusammeln und nicht liegen zu lassen, damit die Larve der Walnussfruchtfliege sich nicht im Boden verpuppen kann, überwintert und im kommenden Jahr wiederkommt.
Walnussbäume sollten immer geerntet werden, das trägt zur Baumgesundheit bei. Denn sonst ist von diesem regionalen Lebensmittel nicht mehr viel übrig in den kommenden Jahren!
Merkmale der Fliege
Die Walnussfruchtfliege (rhagoletis completa) wurde seit ca. 1991 In Österreich eingeschleppt. Mit 5 - 8 mm ist sie etwas größer als die Kirschfruchtfliege und entspricht damit in etwa einer Stubenfliege. Von dieser ist sie aber leicht zu unterschieden. Die Walnussfruchtfliege weist einen gelben Punkt auf dem Rücken auf. Drei deutlich erkennbare Querbänder auf den Flügeln sind ein weiteres Kennzeichen.
Vorzufinden ist sie sowohl auf der Echten Walnuss (juglans regia) als auch auf Schwarznüssen (juglans nigra). Auch auf Pfirsichen macht sich dieser Schädling gelegentlich zu schaffen.
Lebenszyklus
Die Fruchtfliege legt ihre bis zu 150 Eier auf die grüne Schale der Nüsse (bis zu 25 Eier pro Nuss). Aus den Eiern entwickeln sich weißliche Larven (Maden), die sich in die grüne Schale bohren. Die ausgewachsenen Maden nehmen einen gelblichen Farbton an. Mit dem Madenfraß stirbt die Walnuss langsam ab, indem sich das Fruchtfleisch der grünen Schale in eine schwarze, klebrige, teerartige Masse verwandelt.
Mit der abgestorbenen Nuss fallen die Larven ab Ende August zu Boden, puppen sich ein, überwintern in ca. 2 – 8 cm Tiefe in der Erde und starten den neuen Zyklus im Sommer des nächsten Jahres. Je früher der "Anflug" durch die Fliegen beginnt, desto größer ist der Schaden – bis zur Zerstörung des Kerns.
Schadensbild
Gegen Ende August, wenn die Nüsse vorzeitig zu Boden fallen, lässt sich das Ausmaß der Schädigung gut erkennen. Die äußere Schale ist durch die Maden stark zerstört. Die innere Kernschale ist teilweise oder ganz schwarz. Diese optischen Mängel sind jedoch nicht der einzige Nachteil, den die Walnussfrüchte erleiden. Durch die beeinträchtigte äußere Schale fehlt der notwendige Schutz. Der Walnusskern wird nicht zureichend versorgt. Die Qualität des Kerns fällt deutlich ab – bis zur vollkommenen Austrocknung.
Anders als beim Befall mit Marssonina und dem Bakterienbrand erleiden durch die Walnussfruchtfliege Baum und Blätter keine Schädigung. Schwarze Stellen sind nur auf den Walnüssen selbst vorzufinden. Dass ausschließlich die Früchte betroffen sind, ist ein wesentliches Merkmal dieses Schädlingsbefalls. Sind die schwarzen Flächen der Schalen schleimig-klebrig, sollte man ins Fruchtfleisch schauen. Dort lassen sich schnell die gelblichen Maden finden.
Gegenmaßnahmen
Da in Österreich die wirkenden Insektizide nicht erlaubt sind, sind folgende Vorkehrungen sinnvoll:
- Befallene Nüsse entsorgen
Die Larven leben in der Schale der Nüsse. Als hygienische Maßnahme wird das Sammeln der abfallenden Früchte empfohlen. Anschließend sollten die befallenen Walnüsse umgehend vernichtet werden. - Lockstofffallen
Die Fallen sollten frühzeitig ab Ende Juni angebracht werden. Denn sind erst einmal die Eier in der Walnussschale abgelegt, ist die nächste Generation schon im Entstehen. Die Fallen enthalten Lockstoffe, damit die Fruchtfliegen angezogen und eingefangen werden. So kann eine Eiablage vermieden oder zumindest stark eingeschränkt werden. - Bodenplane
Man kann den Boden mit einer wasserdurchlässigen Folie abdecken. Abgefallene Nüsse bleiben darauf liegen, wo sie leicht eingesammelt werden können. Die Maden aus den Schalen haben durch die Bodenplane keine Gelegenheit, sich in die Erde zu bohren. Vögel können dann um so leichter Maden und Puppen auffressen. - Spannnetze
Es können engmaschige Spannnetze auf dem Boden ausgebracht werden. Hier muss allerdings sehr großflächig gedacht werden, damit die ausgewachsenen Fliegen nicht ausfliegen können. Der richtige Zeitpunkt für das Spannen der Netze ist bereits im Frühjahr. Die Netze sollten dann mehrere Jahre auf dem Boden bleiben, da die Puppen bis zu 4 Jahre in der Erde warten können, bis sie schlüpfen. - Federviehhaltung
Federvieh wie Hühner und Enten sind als natürliche Schädlingsbekämpfer ebenfalls eine Möglichkeit. Im Spätsommer werden sie unter die Nussbäume geschickt, wo sie sich ihr Futter aus Maden und Puppen suchen können. - Umgraben des Bodens unter den Bäumen
Ein tiefes Umgraben der Erdfläche unter den Bäumen kann ebenfalls zum Erfolg führen. Da die Verpuppung meist in nur wenigen Zentimetern Tiefe stattfindet, muss die Erde nur tief genug umgegraben werden. So kommen die Puppen in einen Bereich, aus dem sie nicht mehr an die Oberfläche schlüpfen können. - Anbau resistenter Sorten
Steht eine Neupflanzung an, lohnt es sich, auf spät reifende Sorten zu setzen, die tendenziell weniger anfällig zu sein scheinen.